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- Archiv 2009 -

Feldbahnmuseum feiert 25-jähriges Jubiläum

Das Hildesheimer Feldbahnmuseum hat sein 25-jähriges Jubiläum an Pfingsten 2009 mit zwei Fahrtagen gefeiert. Seit 1984 lässt das Vater-Sohn-Gespann Werner Voß und Andreas Voß am Kennedydamm ein Stückchen Industriegeschichte wieder aufleben.
Kopfschüttelnd steht Werner Voß in dem nachgebauten Arbeiter-schuppen des Feldbahnmuseums vor einer Fotowand.
„Manchmal kann ich selbst gar nicht begreifen, wie ich damals den Mut gehabt habe, das hier alles aufzubauen", sagt der 69-Jährige und deutet auf eine Fotografie.
„1984" steht daneben geschrieben, darauf zu sehen ist eine kahle Einöde unter einer Autobrücke.
Kaum zu glauben, dass dies tatsächlich das gleiche Gelände ist, auf dem heute das Hildesheimer Feldbahnmuseum steht. Zwischen originalgetreu nachgebauten Schuppen, Bäumen, Sträuchern und idyllischen Sitzecken schnaufen dort die Lokomotiven auf den nur 600 Millimeter breiten Gleisen entlang - von Einöde keine Spur.
Zu verdanken ist das Werner Voß und seinem Sohn Andreas. Seit 25 Jahren sammeln und restaurieren die beiden gelernten Uhrmachermeister Feldbahnen, um sie anschließend in ihrem Museum auszustellen - das Ganze in Eigenverantwortung, öffentliche Zuschüsse bekommt das Feldbahnmuseum keine. Ein teures und zeitaufwändiges Hobby, gibt Werner Voß zu. „Zum Glück sind unsere Ehefrauen aber verständnisvoll", sagt er und lacht.
Die Mühe hat sich gelohnt :
Rund 100 Fahrzeuge befinden sich mittlerweile in der Ausstellung:
27 Lokomotiven und etwa 70 Wagen unterschiedlicher Bauarten. Raritäten sind darunter, wie die 1927 in Diepholz gebaute „Diema"-Maschine mit Glühtopfmotor, zudem zählt die Sammlung zahlreiche Loren.
„Wir decken die Palette an Feldbahn-Exponaten nahezu ab", sagt Voß. Wichtig ist ihm vor allem, die Bahnen im authentischen Zustand zu zeigen.
„Feldbahnen dienten dazu, mit wenig Aufwand viel zu leisten. Die rostige Lore war ein Kennzeichen der Feldbahn", erklärt der 69-Jährige.
Eine Geschichte kann der Feldbahner aus Leidenschaft zu beinahe jeder Machine erzählen. So zum Beispiel zu einer Lokomotive Marke Eigenbau
von 1923 :
„Als der Eigentümer uns die Maschine verkauft hat, hat er fast geweint - schließlich hat er seine halbe Kindheit darauf verbracht", erinnert sich Voß.
Quer durch die Bundesrepublik ist Werner Voß in den vergangenen 25 Jahren gemeinsam mit seinem Sohn gereist, um die Exponate für seine Ausstellung zusammen zu bekommen. Viele Fahrzeuge stammen aber auch aus der Hildesheimer Region.
„Hildesheim hat das Glück, bundesweit einer der Kreise mit den meisten Feldbahnen zu sein", berichtet Voß. In jüngster Zeit sei es jedoch immer schwieriger geworden, neue Lokomotiven und Wagen zu finden.
Aber auch so haben Vater und Sohn Voß mit ihrem Feldbahnmuseum alle Hände voll zu tun.
„Wir sind eigentlich jedes Wochenende hier", sagt Werner Voß.
Anstrengend sei das manchmal schon, gibt er zu.
„Aber wenn ich dann sehe, wie begeistert unsere Besucher an den Fahrtagen von unserem Museum sind, weiß ich, warum ich mir die Mühe mache."