SIR... Homepage

- Archiv 2009 -

GTS-Schulleiter Rössig verabschiedet

Ein „leidenschaftlicher Schul-Mann" und ein Politiker „mit einem inneren Kompass" - so charakterisierte Konrad Deufel den Scheidenden.
Nach 41 Jahren als Lehrer und Schulleiter in Drispenstedt hat sich gestern, am 19. Juni 2009, Reinhard Rössig verabschiedet - zumindest offiziell.
Kleine Kinder in der ersten Reihe links, die Schülerinnen Henriette mit ihrer Geige und Constanze mit Flöte als musikalische Unterstützung für den musikalischen Schulleiter. Dazwischen das heutige Kollegium ( „auf das ich stolz bin", sagte der Chef ). Langjährige Wegbegleiter aus Politik und Schule wie der frühere Schulamtschef Winfried Haller und Helmut Hunze sowie Niedersachsens Finanzminister Hartmut Möllring. In den hinteren Reihen eine Gruppe gestandener Erwachsener - Rössigs erste Hauptschulklasse:
Alle waren in die Ganztagsschule gekommen, Reinhard Rössigs Abschied zu feiern. Klar, dass dieser musikalisch begann : Mit Drispenstedt- und Luftballonlied. Und mit Tanzvorführungen der „bewegungsfreundlichen Schule".
Daniela Starniske, Konrektorin und demnächst kommissarische Schulleiterin, dankte ihrem „fürsorglichen und kompetenten" Noch-Chef. Man habe viel gelernt, aber auch „immer etwas zu lachen gehabt." Die Lehrer sangen Rössigs Lieblingslied „Morning has broken", und Rössing wies bewegt darauf hin, dass dieses Lied ja nicht nur einen Abschied beschreibe, sondern auch eine Zukunft.
Die Schulamtsleiterin Karola Jakob hatte in Rössigs Personalakte geräubert, zeigte daraus ein Jugendbild des Junglehrers und zitierte Beurteilungen. Danach bemühte sich Rössig „besonders um die Pflege neuzeitlicher Arbeitsweisen." Einer von Jakobs Vorgängern notierte aber auch, dass Rössig „zu betont kritischer Grundhaltung" neige.
Der bodenständige Junglehrer ( in Hildesheim geboren, Josephiner, Studium in Hannover, erste und letzte Lehrerstelle in Drispenstedt ) habe in den 35 Jahren als Schulleiter alle Aufgaben vom Krankenpfleger bis zum Bauleiter erledigt. Nun übergebe er ein „gut aufgestelltes Haus des Lernens". Mit einem Rap erinnerten Drispenstedter Kindergartenleiterinnen und Karl Runkel von der benachbarten Nikolausschule an die Einrichtung des Runden Tisches im Ort.
„Sie haben den Stadtteil enorm bereichert", meinte der Schuldezernent Dirk Schröder. Rössig sei „sehr kämpferisch für die Schule" eingetreten.
In einer Zeit, in der es zu viele Kopien gebe, sei Rössig „das Original geblieben", sagte Ortsbürgermeister Jürgen Köhn. Rössig sei ein Mann mit Nerven wie Drahtseile, Köhn verabschiedete ihn mit einem chinesischen Sprichwort: „Wenn der Drache steigen will, muss er gegen den Wind fliegen".
Dies wird wohl so bleiben, deutete sich bei der Veranstaltung an. Rössig verabschiedete sich zwar als Schulleiter, aber bleibt der Schule verbunden, auch im Förderverein. Und zog auch schon ein paar Fäden, damit seine Ganztagsschule bald einen Schulhof bekommt, der ihrem Ruf als Bewegungsfreundliche Schule entspricht.