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- Archiv 2010 -

Bauschutt neben dem Golfplatz ?

Zwischen Golfplatz und Bahn passt noch eine Bauschuttdeponie, meint das Gewerbeaufsichtsamt Hannover. Die Stadt ist dagegen, kann aber erst einmal nichts tun. Die Entscheidung über die Deponie fällt fernab weit vom Schuss im Gewerbeaufsichtsamt Hannover. Verantwortlich dafür ist das Bundesimmissionsschutzgesetz, das die Gewerbeaufsicht zur Genehmigungsbehörde macht und den betroffenen Kommunen nur das Recht zusagt, angehört zu werden. Gehört also wurde die Stadt zu einem Antrag der Entsorgungsfirma Kedenburg aus der nahen Lavesstraße. Das Unternehmen möchte auf der Freifläche neben der alten Hausmülldeponie eine Deponie für Bauschutt einrichten. Sie möchte dort Bauschutt der Deponieklasse Null ( DK-0 ) einlagern. Das wäre Bauschutt, der nicht oder nur mit gering belastetem Material durchsetzt ist. Also weder Asbest noch andere Schadstoffe enthält.

Die Stadt hat sich in ihrer Stellungnahme gegen die Deponie ausgesprochen. Sprecher Horst Richter : „In unserem Flächennutzungsplan ist dort eine öffentliche Grünanlage."
„Das soll das Gelände auch wieder werden", sagt Dr. Hermann Franke vom Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt Hannover. „Aber erst, wenn die Deponie gefüllt ist." Franke : „Nach den Planungen wird das nicht lange dauern." Nur ein paar Jahre Laufzeit seien vorgesehen. Dann werde das Gelände wieder begrünt, es werde dann einen Spazierweg im Grünen und eine Erweiterung des Golfplatzes enthalten. Die Entscheidung über diesen Antrag ist in Hannover noch nicht gefallen, bestätigt Franke. Er selbst hält den Antrag für genehmigungsfähig. Die Verzögerung habe eher verwaltungstechnische Gründe : Das Niedersächsische Umweltministerium plane eine neue Ausführungsregelung zur Deponieverordnung, und die wolle man abwarten. Mit einer endgültigen Entscheidung rechnet er in den nächsten zwei Wochen. Dann könne die Stadt sich überlegen, ob sie gegen die Genehmigung vorgeht.
Horst Richter : „Wir sehen uns die Genehmigung genau an - auch die Auflagen, und dann ist es eine politische Entscheidung." Rückendeckung von den Anliegern dürfte das Rathaus allerdings kaum bekommen. Der Drispenstedter Ortsrat hat sich bereits vor einiger Zeit für eine Erweiterung der Deponie ausgesprochen. Ortsbürgermeister Jürgen Köhn : „Wir haben nichts dagegen, wenn der Golfplatz erweitert wird".