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- Archiv 2010 -

Stadt schneidet Sträucher kurz

In Drispenstedt legt die Stadt derzeit die Heckenschere an. Und das nicht zu knapp. Viele Sträucher und Bäume sind bereits sehr kurz geschnitten. Am 1. März hat allerdings laut Naturschutzgesetz die Brut- und Nistzeit begonnen. Das heißt : Insekten, Vögel und andere Kleintiere könnten sich ab sofort wieder auf die Suche nach Nahrung, Versteck- und Brutmöglichkeiten machen. Und damit ist der Beschnitt von Hecken, Bäumen und Gebüschen eigentlich verboten.
Stadtsprecherin Marion Dobias weist jedoch darauf hin, dass jene Frist bei besonderen Sachverhalten verzögert beginnen könne. „Das Gesetz hat sich insofern geändert, als dass es nun in unserem eigenen Ermessen liegt, bis wann wir das Grün beschneiden - und nicht mehr in dem des Naturschutzbundes."
Im Bundesnaturschutzgesetz heißt es wörtlich : „Diese Verbote gelten unter anderem nicht für Maßnahmen, die im öffentlichen Interesse erforderlich sind und von einer Behörde durchgeführt werden oder zugelassen sind, sofern sie nicht auf andere Weise oder zu anderer Zeit durchgeführt werden können."
Im Fall Drispenstedt verweist Dobias auf die eisige Witterung der vergangenen Wochen : „Wegen Eis und Schnee konnten wir nicht eher mit den Arbeiten beginnen." Außerdem sei es ungewöhnlich, dass bei den noch immer frostigen Temperaturen bereits Tiere in den Sträuchern aktiv sind. „Trotzdem prüfen unsere Mitarbeiter aber ausführlich die Lage, bevor sie mit dem Beschneiden beginnen", sagt Dobias. Dass in diesem Jahr zudem besonders viel Grün dran glauben muss, liege an der „Kostenoptimierung". „Die Stadt muss sparen. Und es rentiert sich mehr, einmal besonders viel zu beschneiden, als jedes Jahr nur ein bisschen", erklärt Dobias. „Außerdem waren die Stellen in Drispenstedt sehr verwildert und vermüllt. Dort wurde lange nichts gemacht."