Bürger machen Stimmung gegen Quads
Freizeit-Park-Betreiber Knut Bettels bietet Kritikern und Politikern Ortstermin an
Freizeit-Park-Betreiber Knut Bettels ( Jim und Jimmys ) ist wegen seiner Erweiterungspläne massiv von Anwohnern und Kleingärtnern attackiert worden. Sie nutzten einen Auftritt des Unternehmers im Stadtentwicklungsausschuss ( Steba ), um ihren Unmut kundzutun.
Der speist sich vor allem aus der Angst vor Lärmbelästigungen durch die Quad-Bahn, die Bettels auf seinem Gelände am Lerchenkamp bauen will. Quads sind Geländefahrzeuge mit vier Rädern. Neben dem Jim und Jimmys sollen bis Mai 2015 auch eine Paintball-Anlage und eine Kletterhalle entstehen.
Die Bürger ziehen bereits seit Bekanntwerden der Pläne gegen diese zu Felde, eine Initiative hat jüngst 400 Protest-Unterschriften an die Stadt übergeben. Nun machten die Anwohner-Sprecherin Berta Bode, der Kleingartenkolonie-Vorsitzende Klaus-Peter Höweling („Gartenfreunde Güldenfeld e.V." ) und etwa ein Dutzend ihrer Mitstreiter auch im Steba Stimmung gegen das Vorhaben.
Das müsse gleichwohl von der Stadt genehmigt werden, wenn es im Einklang mit dem Gesetz stehe, betonte Stadtbaurat Kay Brummer. „Es gibt nicht nur das Recht auf Ruhe, sondern auch auf Emission."
Auf die Bürger machte dieser Hinweis wenig Eindruck : Bettels´ Anlage werde gleich drei Stadtteile - Drispenstedt, Nordstadt, Himmelsthür - mit Lärm überziehen, wetterte Jim-und-Jimmy-Nachbarin Bode. „Wollen Sie die Bürger dieser Belastung aussetzen?"
Die fällt nach Bettels´ Angaben keineswegs so dramatisch aus, wie die Gegner befürchten. Er werde dem Lärmschutz gebührend Rechnung tragen, versprach der Unternehmer, der auf ein entsprechendes Gutachten verwies. So sollen zwei Wälle die Quad-Geräusche auf dem Gelände einfangen. Und selbst dort soll sich der Lärm in Grenzen halten - schon aus purem Eigeninteresse, erklärte Bettels : Er plant auf dem Areal rund 25 Blockhäuser, in denen Familien das Wochenende verbringen können. „Natürlich halten wir alle Grenzwerte ein - ich will doch nicht mit Klagen überzogen werden."
Die Kritiker reagierten mehrfach unwirsch auf die besänftigenden Aussagen des Unternehmers, kommentierten sie mit Worten und auch höhnischem Gelächter. Da nutze es nichts, dass Bettels um eine sachliche Debatte warb : „Lassen Sie die Parolen, das bringt nichts."
Der Unternehmer bot mehrfach Gespräche an ( „ich stehe für Transparenz" ) und lud schließlich Bürger und Politik zu einem Ortstermin samt Lärmgutachter ein.
„Gute Idee", lobte Steba-Vorsitzende Petra Tzschentke ( SPD ).
Bettels deutete an, dass er sich etwas mehr Tempo beim Genehmigungsverfahren wünscht. Er müsse spätestens im Januar 2015 mit dem Bau loslegen können - sonst verzögere sich der Start um ein Jahr. „Ich kann die Anlage doch nicht im Winter eröffnen."