Bürger wollen keine Quad-Anlage am Lerchenkamp
Gegen die Pläne, am Lerchenkamp in Hildesheim-Drispenstedt einen riesigen Freizeitpark zu errichten, regt sich Widerstand. Unternehmer Knut Bettels will einen hohen siebenstelligen Betrag in die Hand nehmen, um seinen Betrieb „Jim und Jimmy“ nach Süden hin erheblich auszuweiten. Vor allem das geplante Paintball-Areal und eine Quadstrecke dürften Neugierige aus ganz Niedersachsen nach Hildesheim locken.
Doch die ambitionierten Pläne stoßen inzwischen auf erhebliche Gegenwehr. „Muss man diesen Stadtteil, der schon durch den Flughafen, die Eisenbahn und immer mehr Verkehr der Gewerbegebiete empfindlich belastet ist, noch mit Höllenlärm und Abgasen von Quads belasten ?", fragt etwa Berta Bode. Sie ist die treibende Kraft einer Bürgerinitiative gegen Bettels Pläne. 150 Unterschriften gegen das Vorhaben haben sie und weitere Mitglieder in den vergangenen Wochen gesammelt. Die meisten in der direkten Umgebung. „Die Kleingärtner hier sind alle in Aufruhr", sagt Bode. Am Freitag, den 25.04.2014, wollen sie und ihre Mitstreiter die Unterschriften im Rathaus Hildesheim überreichen.
Ihnen ist vor allem die geplante Quadstrecke ein Dorn im Auge. Das Gebiet südlich des Lerchenkamps sei eine „grüne Lunge" für die Umgebung. Im Süden des Areals schließt sich der Nordfriedhof an. „Quads gehören einfach nicht in dieses Gebiet", findet Bode. Sie hat ihre Bedenken auch bei lokalen Politikern wie Ottmar von Holtz, Landtagsabgeordneter der Grünen, oder der Hildesheimer SPD-Fraktionschefin Corinna Finke vorgetragen. „Wird die Paintball- und Quadanlage genehmigt, ist der Ärger mit Verwaltung, Polizei, Kleingärtnern, Gewerbetreibenden vorprogrammiert", glaubt Bode.
Ihre Bedenken, so hoffen die Kritiker, werden demnächst auch im Hildesheimer Rathaus wahrgenommen. Dort endet Anfang nächster Woche die Frist für Bürger, um Bedenken gegen das Großprojekt vorzutragen. Das sollte nicht nur Platz für Freizeitsportler, sondern auch Arbeitsplätze schaffen. „Jim und Jimmy“ hat derzeit 20 feste sowie 40 Teilzeit-Mitarbeiter und Honorarkräfte. 20 weitere, so hatte Unternehmer Knut Bettels vor einigen Monaten angekündigt, sollten mindestens noch dazukommen. Bettels ist von der öffentlich vorgebrachten Kritik überrascht. „Ich höre von der Initiative und den Bedenken zum ersten Mal", sagt Bettels. Er stehe aber jederzeit für Gespräche und Aufklärung zur Verfügung, sagt der Unternehmer. „Im Rahmen von Schalluntersuchungen wird den berechtigten Interessen der Anwohner selbstverständlich Rechnung getragen."
Bettels will auch eine neue Kletterhalle neben der bestehenden bauen, die er gern gemeinsam mit dem Alpenverein betrieben hätte. Doch die Sektion Hildesheim hat dem Unternehmer einen Korb gegeben. Der Alpenverein wolle nicht mit „kommerziellen Anbietern" zusammenarbeiten, wie Peter Rissmann, Chef der Hildesheimer Sektion des Alpenvereins, erklärt. Jetzt werden voraussichtlich zwei neue Kletterhallen am Lerchenkamp entstehen.