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- Archiv 2014 -

Mehr Ärger als Lärm

Die Quads fahren leiser als mancher denkt :
Bettels schafft Fakten und hofft auf Vertrauen der Kritiker

Jens Ratsch sitzt auf einem schwarz-roten Quad. Er ist ein Profi, kennt das Fahrzeug in- und auswendig.
Mit ihm konnten am Freitag, den 08. August 2014, die Kritiker der von Jim-und-Jimmy-Geschäftsführer Knut Bettels geplanten Rennstrecke am Lerchenkamp eine Runde drehen.
Zu diesem Termin hatte Bettels eingeladen, um die Kritiker zu überzeugen, dass der befürchtete Lärmpegel, der durch die Quads erzeugt wird, gar nicht so dramatisch ist. Und zu großen Teilen ist ihm das auch gelungen.
„Drehen Sie doch mal richtig auf", fordert einer der Erschienenen Ratsch auf. Doch viel lauter wird das Fahrzeug auch nicht, als Ratsch am Gashebel zieht. Mit maximal 30 Kilometern pro Stunde sollen in Zukunft Quad-Fans über das Gelände fahren dürfen. Obwohl das Fahrzeug auch deutlich schneller fahren könnte.
„Wir werden es auf 30 Stundenkilometer drosseln, aus Lärmschutz- und aus Sicherheitsgründen", erklärt Ratsch. Er ist aufs Erklären bedacht, will den Kritikern mit Fakten die Sorge und mögliche Ängste nehmen.
Doch schon während der ersten Runde wird klar : So richtig viel Krach macht das Quad nicht. Entfernt es sich etwa 20 bis 30 Meter vom Ausgangspunkt, ist kaum noch ein Geräusch zu hören.
„Aber wenn die Jugendlichen hierher kommen und ständig weiter Gas geben, dann wird es lauter", versucht einer weiter, den Geräuschpegel beharrlich größer zu reden. Auch dass Bettels heute nur eines statt der insgesamt geplanten sechs Quads vorführt, findet mancher irreführend.
Für die meisten jedoch ist klar, dass diese Lautstärke wenig Grund zur Klage gibt.
„Wir halten uns an die Lärmschutzauflagen. Ein Gutachten, für das die Lärmbelästigung an einigen relevanten Stellen gemessen wurde, bescheinigt uns, dass wir zu großen Teilen bis zu zehn Prozent unter der zugelassenen Grenze hegen", erklärt Bettels.
Das will Berta Bode, eine der Wortführerinnen der Kritikergemeinschaft, so nicht stehen lassen : „Wenn Sie den ganzen Krach zusammen nehmen, dann kommen Sie deutlich über 65 Dezibel", wirft sie Bettels vor und sagt im gleichen Atemzug : „Nehmen Sie das bitte nicht persönlich."
Sie hatte gemeinsam mit anderen bereits Unterschriften gegen das Vorhaben des Geschäftsmannes gesammelt.
Auch Hans-Uwe Bringmann, Fraktionschef der Unabhängigen im Rat, sowie der erste Stadtrat Kay Brummer sind an das Gelände am Lerchenberg gekommen. „Das ist nicht der Rede wert", resümiert Bringmann. Auch Brummer sieht keine Belästigung.
Und so ist die öffentliche Vorführung nach relativ kurzer Zeit wieder beendet.
Knut Bettels zieht eine positive Bilanz : „Wir haben heute Transparenz geschaffen."
Er hofft nun, dass die Anwohner Vertrauen in sein Vorhaben haben, damit er im Frühjahr 2015 wie geplant die Quads fahren lassen kann.