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- Archiv 2016 -

Köhn gewinnt Machtkampf in Drispenstedter CDU

Herausforderer Hartmut Steffen scheitert ohne Unterstützung der Neu-Mitglieder in Mitgliederversammlung deutlich

Der Machtkampf in der Drispenstedter CDU ist zu Ende :
Eine Mitgliederversammlung hat den Vorsitzenden Jürgen Köhn im Amt bestätigt, sein Herausforderer Hartmut Steffen unterlag deutlich. Dieser verlor auch die Wahl um den Stellvertreter-Posten gegen Karl-Hermann Ruhland.
Steffen gelang lediglich als einem von zwei Beisitzern der Einzug in den Ortsverbands-Vorstand - und das auch erst im zweiten Wahlgang.
Er lasse sich nicht entmutigen, sagte Steffen : „Ich stecke den Kopf nicht in den Sand, sondern werde weiter für die CDU kämpfen."
Dem 62-Jährigen war schon vor der Sitzung klar, dass die Trauben an diesem Abend für ihn zu hoch hängen würden. „Das geht nicht so aus, wie ich mir das vorgestellt habe", schwante Steffen. Dabei hatte er sich beim ersten Anlauf vor vier Wochen noch gute Chancen ausgerechnet. Die fußten vor allem auf fünf neuen Mitgliedern, mit denen Steffen angerückt war - und deretwegen Köhn die Versammlung nach telefonischer Rücksprache mit dem CDU-Kreisvorsitzenden Christian Berndt nach wenigen Minuten abgebrochen hatte, weil er an deren Stimmberechtigung zweifelte.
Zu Recht, wie der Parteichef nun bei der Neuauflage im Hotel Meyer versicherte. Die Neu-Mitglieder dürften auch diesmal noch nicht mit entscheiden, weil der Kreisverband noch nicht entschieden habe, ob sie wie gewünscht dem Ortsverband Drispenstedt angehören dürfen.
„Wir wollen heute eine ordentliche Versammlung abhalten, ohne anschließendes Einschalten des Parteigerichtes", erklärte Berndt seine Anwesenheit.
Um auf Nummer sicher zu gehen, kamen auch CDU-Kreisgeschäftsführer Gero Wessel und der Hildesheimer CDU-Parteichef Frank Wodsack nach Drispenstedt - Der eine, um den reibungslosen Ablauf der Wahlen zu gewährleisten, der andere, um die Sitzung zu leiten.
Die lockte zwar nur zehn der 19 stimmberechtigten Mitglieder an, dafür aber 20 Zuhörer, die allerdings nur bedingt Schuld an der von Anfang an dicken Luft im Saal hatten. Immer wieder kam es zu Scharmützeln zwischen den beiden Lagern.
Vor allem die Steffen-Unterstützerin Annette Mikulski monierte Wodsacks Sitzungsleitung und lieferte sich einen Schlagabtausch mit Köhns Ehefrau Catrin, bei dem sich die Damen unter anderem ihre Mädchen- und sämtliche Vornamen an den Kopf warfen.
Steffen und Köhn dagegen blieben sachlich :
Der Herausforderer warf dem Vorsitzenden erneut Untätigkeit vor, dieser wies die Kritik zurück. Beide betonten ihr Interesse, gemeinsam zum Wohl der CDU einzutreten.
Die Machtverhältnisse waren eindeutig :
Neben Mikulski schlug sich bei den Abstimmungen nur Steffens Frau Petra auf die Seite ihres Mannes. So wählten die Mitglieder Köhn zum Vorsitzenden und schlugen Steffen zum Drispenstedter Kandidaten für die Ratswahl vor, lehnten Mikulskis Antrag ab, bis zu sechs Beisitzer zu wählen und verpassten Mikulski eine Niederlage beim Kampf um die Kreistagskandidatur.
Wodsack zeigte sich gleichwohl mit dem Klima zufrieden :
Er hoffe, dass Köhn und Steffen künftig gut zusammenarbeiten.