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- Archiv 2016 -

Stunk um überwucherten Bach in Drispenstedt

Der Unsiimbach in Drispenstedt ist teilweise vollständig überwuchert. Das hat bei Anwohnern Empörung ausgelöst. Aus ihrer Sicht ist das vor einigen Jahren renaturierte Gelände, das Spaziergänger einladen soll, in einem jämmerlichen Zustand. Nur auf Nachfragen habe sich die Stadt um die Fläche gekümmert - aber eben nicht regelmäßig, ärgert sich Anwohner Karl-Heinz Kessler, der seit den 1980er-Jahren am Franz-Hartmann-Weg ganz in der Nähe des Bachs wohnt. Er sieht sich wie auch einige andere Drispenstedter in seiner Lebensqualität eingeschränkt.
Die Bürger sind aufgebracht, weil der Bach im Frühjahr oder Herbst zuwachse - ohne dass die Stadtverwaltung dagegen etwas unternehme. Von Hochwasserschutz könne dort keine Rede mehr sein, meint Kessler, der sich über die Situation schon lange aufregt. Anfragen bei der Stadt seien vergebüch gewesen, berichtete Kessler.
„Das Gewässer steht und fault. Und wenn die Sonne drauf knallt, stinkt es. Außerdem lockt der Bach viele Mücken an", beklagt sich auch Karl-Hermann Ruhland, Mitglied der CDU im Ortsrat Drispenstedt. In diesem Gremium habe Stadt-Fachbereichsleiter Heinz Habenicht mehrfach zugesagt, die Flächen dort unaufgefordert zu mähen. Und dabei betont : Die Stadt könne die zuvor von externen Firmen erbrachten Leistungen mit weniger Personal besser bewältigen. Geschehen sei aber nichts.
„Die Zusagen sind in den Wind gesprochen. Es ist grotesk. Eine Unverschämtheit, was sich die Stadtverwaltung hier leistet", schimpft Ruhland. Der Drispenstedter ärgert sich zudem darüber, dass die Bewohner der nahen Lebenshilfe den Bereich kaum mehr für Spaziergänge nutzen könnten, weil das Bachufer und ein Rundwanderweg nur zum Teü gemäht seien.
„Es ist hier so heruntergekommen, dass es bald wie ein Urwald aussieht. Wenn das ein, zwei Jahre so weiter geht, haben wir keinen Bach mehr, sondern eine Kloake", meint Ruhland. Und dass nur wenige Meter weiter „mannshohe" Brennesselfelder stehen, wurmt den Drispenstedter noch dazu.
Die Stadt sucht die Kritiker zu beschwichtigen - und will so bald wie möglich Abhilfe schaffen.
„Wir haben das alles auf dem Schirm", verspricht Stadtsprecherin Marion Dobias. „Das geht Stück für Stück - so wie es für uns machbar ist. Wir haben jetzt in der Urlaubszeit eine dünne Personaldecke. Und die Natur wächst wie verrückt." Die Stadt habe aber den „Überbück" über die Situation. „Wir kümmern uns." Die Fläche werde früher oder später „peu ä peu" abgemäht, fügt Dobias hinzu.
Nicht nur der Unsinnbach, sondern auch einige Herkulesstauden in der Nähe des Gewässers erhitzten die Gemüter.
„Da diese Pflanze hochgradig giftig ist", erklärt Kessler.
In dieser Frage hat die Stadt aber bereits etwas unternommen. Laut Dobias sind die Pflanzen durch Mitarbeiter der Stadt beseitigt worden.