Arztpraxis zieht in Container

Auswirkungen auf tausende Patienten

Bericht in „Hildesheimer Allgemeine Zeitung
vom 18. Februar 2023 :

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In der Theorie klingt vieles oft einfacher, als es sich anschließend praktisch umsetzen lässt.
Das dürfte beim anstehenden Ausweichquartier der Gemeinschaftspraxis Strüber, Kreye und Bachmann nicht anders sein.
Fast 3000 Patientinnen und Patienten steuern die Arztpraxis in der Drispenstedter Ladenzeile durchschnittlich pro Quartal an.
Die meisten von ihnen kommen aus dem Norden Hildesheims, aber auch aus den umliegenden Dörfern.
Vier Ärztinnen, eine Weiterbildungsassistentin und sieben Medizinische Fachkräfte und Auszubildende kümmern sich darum, dass niemand von ihnen zu kurz kommt.
Das soll auch im geplanten Containerdorf vor dem Stadtteiltreff so sein. Aber der Weg dahin gleicht einer logistischen Meisterleistung.

Die beiden Praxischefinnen Dr. Heike Kreye und Dr. Jutta Strüber müssen den Versicherungsschutz anpassen, die Erlaubnis der Kassenärztliche Vereinigung einholen und sämtliches Inventar abbauen und am neuen Ort wieder zusammensetzen lassen.
„Unser Hauptproblem ist aber, dass wir noch gar keinen konkreten Termin für den Umzug haben“, sagt Frau Dr. Kreye. „Angedacht ist bisher der Juni 2023. Allerdings kann niemand sagen, ob es nicht vielleicht doch noch Verzögerungen gibt."
Immerhin : Die gbg will die Kosten für den Umzug der Praxis übernehmen.

Nicht mehr benötigte Unterlagen kommen in den Reißwolf
Die Vorbereitungen für den Standortwechsel laufen auf Hochtouren. Nicht mehr benötigte Unterlagen wandern bereits durch den Reißwolf. Bis zum Abriss der alten Ladenzeile sind es nur noch wenige Monate.
Die Arztpraxis zieht nicht allein um :
Auch die Hubertus-Apotheke und die Sparkasse ziehen in das kleine Containerdorf um.
Apotheker Florian Taentzler beruhigt schon auf seiner Internetseite :
„Sie erreichen uns zu jeder Zeit während der Bauarbeiten über die Umleitung Hildebrandstraße / Weinhagenstraße“, verspricht er.
Wer nicht selbst kommen könne, könne einen kostenlosen Botendienst nutzen.

Etwa eine Woche, schätzt Frau Dr. Kreye, werde die Arztpraxis wohl komplett schließen müssen. Während dieser Zeit werde die nicht weit entfernte Praxis Tyroller und Schonebeck in der Ehrlicherstraße 44 die Patienten übernehmen.
„Das ist so, als wenn wir Urlaub machen würden“, sagt Frau Dr. Kreye.
Anschließend geht es für mindestens drei Jahre in den Containern weiter.

Allgemeinmedizinerin Frau Dr. Kreye glaubt, dass auch der Betrieb vor dem Stadtteilzentrum relativ reibungslos funktionieren werde.
Der Platz – etwa 150 Quadratmeter – sei mit dem derzeitigen Angebot in der Ladenzeile vergleichbar.
„Wir haben dafür gesorgt, dass man auch mit Notfällen gut rein und raus kommt.“
Allerdings sind die Räume auf dem Parkplatz über zwei Ebenen verteilt.

Neue Praxis ist nicht mehr im Erdgeschoss
2026 - so ist es bisher jedenfalls geplant - könnte die Praxis dann in die neuen Räume über dem Rossmann-Markt einziehen. Derzeit befindet sie sich im Erdgeschoss.
Am neuen Ort soll es etwas mehr Platz geben, auch die Miete wird etwas höher ausfallen.
Insgesamt spricht Frau Dr. Kreye von einer sehr guten Zusammenarbeit aller Beteiligten.
„Aber es ist auch ein sehr großer Zeitaufwand.“

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