Der Ortsrat Drispenstedt
tagte am Dienstag, den 07.05.2019
ab 18.00 Uhr in der
Werkstatt der Lebenshilfe Drispenstedt
Hildebrandstr. 95, 31135 Hildesheim

Bewohner aus dem Güldenfeld und Pächter der angrenzenden Kleingartenanlagen wollen nicht länger mit der Lautstärke leben, die vom nahen Freizeitpark Jim und Jimmy ausgeht. Vor allem die beiden „Freedomes", überdimensionale Festzelte, in denen zusammen bis zu 610 Gäste feiern können, treiben manchen der Nachbarn inzwischen Zornesfalten ins Gesicht.
„Es gibt Wochen, in denen jeden Tag laute Musik bis spät in die Nacht gespielt wird", sagt Ingolf Prinz. Lärmschutzmaßnahmen gebe es so gut wie keine.
Jim-und-Jimmy-Chef Knut Bettels macht keinen Hehl daraus, dass er das Thema Lärmbelästigung eigentlich nicht mehr hören kann. „Es gibt genaue Vorschriften und Bestimmungen, die wir alle ein- halten", sagt der Unternehmer. „An einer weiteren Diskussion werde ich mich nicht mehr beteiligen."
Mit dem Thema beschäftigen wird er sich trotzdem müssen, denn Rechtsanwalt Prinz trug jetzt seine Beschwerde nicht nur stellvertretend für ein Dutzend angereister Anwohner mündlich im Ortsrat vor, er überreichte auch eine Unterschriftenliste an den stellvertretenden Ortsbürgermeister Jürgen Köhn ( CDU ), der die Sitzung leitete.
Auch das Rathaus ist bereits eingebunden : Die Beschwerde sei auch bei Stadtbaurätin Andrea Döring eingegangen, bestätigte Ortsratsbetreuerin Katja Ladwig.
Während der Ortsratssitzung in den Räumen der Lebenshilfe-Werkstatt berichteten mehrere Anwohner von ihren Erfahrungen mit den „Freedomes". Mitunter seien die Lieder so laut, dass jeder Titel, jedes Wort in den mitunter hunderte Meter entfernten Gärten zu verstehen sei. Die Musikanlagen der „Freedomes", für die das Jim und Jimmy auch üppig auf seiner Internet-Homepage wirbt, sollen bis zu 4200 Watt Leistung haben. „Damit könnte man die komplette Expo Plaza in Hannover beschallen", meinte Anwalt Prinz.
Im Internet werden die Leichtbau-Kuppeln für Hochzeiten, Tagungen, Konzerte oder Geburtstagsfeiern angepriesen.
Christdemokrat Köhn berichtete, dass ihm der Hausmeister der Lebenshilfe-Werkstatt erzählt habe, dass man die Musik mitunter bis dort höre.
„Aber das Jim und Jimmy ist vier Kilometer von hier entfernt", sagte der Politiker.
Die Polizei anzurufen, sei keine Lösung, berichteten Anwohner.
„Dann wird die Lautstärke kurz runtergeregelt und wenig später wieder aufgedreht", sagte einer.
Köhn versprach, dass sich auch der Ortsrat um das Thema kümmern werde.
„Ihr Anliegen ist hier vollumfänglich angekommen."

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