SIR... Homepage

- Archiv 2020 -

Kaffeestube mit Drehorgel und Bänkelgesang


Drispenstedt - Stadtteil mit Zukunft e. V.
c/o Dr. Michael Mainka Osterfeld 8 31135 Hildesheim






Einladung zur Kaffeestube mit Drehorgel und Bänkelgesang

Seit Herbst 2017 lädt der Verein Drispenstedt - Stadtteil mit Zukunft e.V. einmal monatlich jeweils dienstags um 14:30 Uhr zu einem Nachmittagskaffee in den Stadtteiltreff ein.

Zum nächsten Termin dieser Reihe kommt am 11. Februar 2020 der bekannte „Moritzberger Leierkastenmann" Helmut Beelte und bietet mit

Drehorgel und Bänkelgesang - altes Kulturgut wieder lebendig -

einen ungewöhnlichen Liedernachmittag.

Helmut Beelte lässt die alte Zeit des Leierkastens und der Bänkelsänger wieder lebendig werden. Er informiert über dieses alte Kulturgut, trägt zu seinen Drehorgeln alte und selbst verfasste, originell gemalte Moritaten vor und lädt zum gemeinsamen fröhlichen Singen ein.

Für Kaffee und Kuchen ist ein Unkostenbeitrag von 2,-€ zu entrichten.

Wir freuen uns auf rege Teilnahme ! Gäste sind willkommen !


Dr. Michael Mainka - 1. Vorsitzender

Harald Lodahl - 2. Vorsitzender


Für eine Vergrößerung bitte direkt auf das von Ihnen gewünschte Foto klicken :
( Fotos : Dr. Michael Mainka )

Die über 30 Teilnehmer/innen der Kaffeestube am 11. Februar 2020 im Stadtteiltreff Drispenstedt schunkelten zum gemeinsam gesungenen „So ein Tag, so wunderschön wie heute". In Stimmung gebracht hatte sie Helmut Beelte, der vom Verein Drispenstedt - Stadtteil mit Zukunft vom Moritzberg nach Drispenstedt eingeladen worden war, mit seinen Liedern und Moritaten, die er als Sprechgesang mit gekonnt schräger Intonation vortrug. Der typische Sound seiner zwei mit Blasebalg, Windlade und Orgelpfeifen betriebenen Drehorgeln weckte bei den Anwesenden sofort nostalgische Gefühle und erinnerte an die schöne alte Zeit der Jahrmärkte. Beelte erklärte stolz, dass, wenn die Orgel die „Königin der Instrumente" ist, die kleineren Drehorgeln gewissermaßen als die „Prinzessinnen" zu bezeichnen sind. Waren die ersten Instrumente mit Metallwalzen, auf denen Stifte für die Töne aufgebracht sind, ausgestattet, übernahmen bei den späteren Modellen Aussparungen in Lochstreifen diese Aufgabe, indem sie Luft auf Ventile und Pfeifen strömen ließen. Die neuesten Drehorgeln haben als Speichermedium Kassetten, bei denen die Melodien durch elektromechanische Übertragung hörbar gemacht werden. Reichte ein Lochstreifen für etwa 8 Lieder, können die Kassetten ein Vielfaches davon speichern. Das Repertoire erstreckt sich von Volksliedern über Schlager bis hin zu klassischen Melodien.

Nicht fehlen dürfen bei Vorführungen mit Leierkasten und Drehorgel natürlich die Moritaten, jene oft gruseligen Balladen, mit denen die Bänkelsänger in den Zeiten vor Radio, Fernsehen und Bildzeitung die Menschen informierten und amüsierten. Die Bezeichnung Bänkelgesang stammt übrigens daher, weil die Vortragenden sich der größeren Aufmerksamkeit wegen auf eine kleine Bank stellten.

Beelte trug neben solch traurigen Geschichten wie vom Sabinchen, das auf einen räuberischen und mordenden Schuster hereinfällt, auch Moritaten und Sagen vor, die sich mit der Stadtgeschichte Hildesheims befassen. So erzählte er anhand liebevoller selbstgemalter Bilder, wie der Kehrwiederturm zu seinem Namen kam - Elisabeth Beelte zeigte mit dem Stock an der Tafel dazu die einzelnen Stationen an.

Bei seiner mittlerweile über 15 Jahre währenden Beschäftigung mit altem Liedgut stößt Beelte immer wieder auf Verschollenes oder Neues. Für das plattdeutsche Gedicht „Gretchen, mak mal up dat Fenster" fand er nach mühevoller Kleinarbeit Text und Melodie, ließ bei einem Freund den Lochstreifen stanzen und malte die Vorlagen für die Bildergeschichte zum Vortrag.

Augenzwinkernd trug er die Hintergründe des Hildesheimer Silberfunds vor. Feldherr Quintus, der für seine Kohorten am Galgenberg ein festliches Mahl mit Tafelgeschirr aus Silber veranstaltete, gab am nächsten Morgen den Befehl zum Abmarsch, bevor der Abwasch gemacht werden konnte. Das logische Ende vom Lied:

„Die Moral von der Geschichte gebe ich Euch hiermit kund : Dank der Faulheit alter Römer haben wir den Silberfund".

Aus vollen Kehlen sangen alle Teilnehmer/innen ein letztes gemeinsames Lied, dankten Herrn und Frau Beelte für ihren kurzweiligen und schwungvollen Auftritt und verabschiedeten die beiden mit einem begeisterten Applaus.

Ort : Stadtteiltreff Drispenstedt
Ehrlicherstr. 18, 31135 Hildesheim
Datum : Dienstag, 21. Januar 2020
Beginn : 14:30 Uhr