SIR... Homepage

- Archiv 2022 -

26-Jähriger überfällt Supermarkt in Drispenstedt

In seiner Wohnung stößt die Polizei auf weitere Straftat

Ein 26-jähriger Hildesheimer steht im Verdacht, am Freitagabend, 23.12.2022, einen Supermarkt in Drispenstedt überfallen zu haben. Mitarbeiter erkannten den Täter – und brachten die Polizei auf seine Spur. Die stieß in seiner Wohnung auf eine weitere Straftat.
Um 17:45 Uhr betrat ein maskierter Mann am Freitag mit einem großen Messer, ähnlich einer Machete, einen Supermarkt in Drispenstedt. Er sagte kein Wort, schlug aber mit der Waffe mehrfach auf die Registrierkasse ein – die Polizei geht davon aus, dass er so die Mitarbeiterin dazu bringen wollte, die Kasse zu öffnen.

Ein Kollege griff ein
Kollegen der Supermarkt-Mitarbeiterin wurden auf den Überfall aufmerksam. Einer von ihnen handelte mutig und ergriff eine Holzlatte, mit der er versuchte, dem Räuber das Messer aus der Hand zu schlagen. Daraufhin gab der Täter auf und flüchtete zu Fuß aus dem Supermarkt – ohne Beute.
Der Marktleiter rief die Polizei und gab eine präzise Beschreibung des Mannes und seiner Oberbekleidung an die Beamten weiter. Die Polizei leitete eine Fahndung ein, diese blieb jedoch zunächst ohne Erfolg. Jedoch zeigten die Befragungen der Mitarbeiter, dass diese sich sicher waren, dass sie den Täter kennen. Sie gaben an, dass es sich um einen ehemaligen Auszubildenden des Marktes handele, dafür hätten sie sichere Anhaltspunkte.

Marihuana-Plantage gefunden
Nach Absprache mit der Staatsanwaltschaft Hildesheim genehmigte ein Richter die Durchsuchung der Wohnung des Verdächtigten. Dort erhoffte man sich, den Tatverdächtigen, aber auch mögliche Tat- und Beweismittel zu finden. Und tatsächlich : Zwar war der Mann nicht zuhause, jedoch fanden die Ermittler die von den Zeugen eindeutig beschriebene Oberbekleidung. Die war zum Teil blutverschmiert – deswegen gingen die Beamten davon aus, dass der Mann sich verletzt hatte. Doch nicht nur die Kleidung fanden die Polizisten in der Wohnung : Sie stießen auch auf eine „stattliche“ Indoorplantage mit Marihuana-Pflanzen, heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Wie viele Pflanzen gefunden wurden, dazu äußert sich die Polizei derzeit nicht und verweist auf die Staatsanwaltschaft.
Nachdem die Durchsuchung beendet war, blieb für die Ermittler weiter unklar, wo sich der Tatverdächtige aufhält. Um 11.54 Uhr kam am Heiligabend dann jedoch Bewegung in den Fall. Erneut rief der Marktleiter die Polizei – er habe den Täter auf der Straße in der Nähe des Supermarkts gesehen. Mit einer frisch verbundenen Platzwunde am Kopf. Diesmal entwischte er der Polizei nicht, die Beamten nahmen den 26-jährigen Hildesheimer vorläufig fest und brachten ihn zur Dienststelle.

Verdächtiger wieder frei
Inzwischen ist der Verdächtige aber wieder auf freiem Fuß, da die Staatsanwaltschaft und auch die Ermittler des Zentralen Kriminaldienstes keine Gründe für die Anordnung einer möglichen Untersuchungshaft sahen. Mögliche Gründe sind zum Beispiel Flucht- oder Verdunklungsgefahr.
Gegen den 26-Jährigen wird nun wegen des versuchten schweren Raubes und des Anbaus von Betäubungsmitteln ermittelt.