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- Archiv 2022 -

Ärger mit wildem Müll in Drispenstedt

Bericht in „Hildesheimer Allgemeine Zeitung
vom 02.02 2022 :

Man möchte meinen, viele Menschen, die den Tunnel in Drispenstedt unter dem Kennedydamm passieren, haben einen ausgeprägten Hang zu Hochprozentigem und Zigaretten. Anders lässt es sich kaum erklären, warum vor allem der Eingangsbereich von der Peiner Landstraße in weiten Teilen einer wilden Müllkippe mit hunderten leeren Schnapsflaschen, tausenden Kronkorken, leeren Zigaretten-Schachteln, Tüten, Taschen, Plastik-Verpackungen und vielem mehr gleicht.
„Das ist doch nicht in Ordnung, wie es hier aussieht", ärgert sich Karl-Hermann Ruhland, der nicht weit entfernt wohnt und für die CDU m Ortsrat sitzt. Er beobachtet das unrühmliche Geschehen und die wundersame Müllvermehrung schon seit längerem. Aber jetzt ist ihm der Kragen geplatzt.
„Viele Grundschüler passieren den Tunnel doch auf ihrem Weg zur Schule und zurück", moniert er. Daneben gebe es viele ältere Drispenstedter, die die Verbindung regelmäßig auf ihrem Weg zum Verbrauchermarkt in der Hildebrandstraße nutzten.
„Auch Rollstuhlfahrer sind dabei und Senioren mit Rollatoren", sagt Ruhland. Er hält den Zustand auch für gefährlich. Nicht zuletzt deshalb, weil auch das Licht im Tunnel immer mal wieder ausfalle.
Bei einer kurzen Stippvisite am Montagvormittag mit der stellvertretenden Ortsbürgermeisterin Drispenstedts, Birgit Kaune-Vollmer, muss er feststellen, dass der Tunnel selbst offenbar gerade gereinigt wurde. Ob die Beleuchtung gerade funktioniert, lässt sich aber nicht ohne weiteres feststellen - auch deshalb, weil die Ummantelung aus Glas oder Plastik so schwarz ist, dass vermutlich kaum ein Lichtstrahl durchkommen würde.
Der Müll im Tunnel selbst ist zwar weg. Aber nicht der Unrat auf dem zur höher gelegenen Bundesstraße führenden Hang - vor allem an der Seite der Peiner Landstraße. Hier finden sich noch ganz andere Müllreste. Eine entsorgte Fahrradreifen-Decke ist darunter, Plastikflaschen, Pizzakartons, Tetrapacks und vieles mehr. An einer Stelle liegt ein prall gefüllter gelber Sack. Irgendjemand hat eine Winterjacke oder einen Schlafsack reingestopft und den Sack einfach ins Gebüsch geworfen.
„Wahrscheinlich müsste man die Leute, die das machen, gezielt ansprechen", sagt Kaune-Vollmer. Andererseits muss man sie dafür zunächst auf frischer Tat ertappen. Ruhland hat bereits mehrfach Männer dabei beobachtet, wie sie dort trinken und sich auch immer mal wieder im Gebüsch erleichtern.
Der Tunnel gehört dem Land Niedersachsen. Aber für die Reinigung des Umfelds ist die Stadt Hildesheim zuständig.
„Bei uns sind bislang keine Beschwerden bekannt gewesen", erklärt Stadtsprecher Helge Miethe. Die Verbindung werde einmal pro Woche von einer Kehrmaschine der Stadt gereinigt, wenn die Witterung dies zulasse. Im Winterdienst falle die Reinigung dementsprechend aus. Für die Beleuchtung im Tunnel sei die Stadt ebenfalls zuständig, räumt Miethe ein. Sie werde jetzt umgehend geprüft und etwaige Mängel behoben, verspricht Miethe.
Er weist in diesem Zusammenhang auch noch einmal auf die Möglichkeit hin, eine „Mängelkarte" auf der Seite der Stadt Hildesheim auszufüllen oder - wie im Fall der schadhaften Beleuchtung - eine E-Mail an
straßenbeleuchtung@stadt-hildesheim.de oder straßenunterhaltung@stadt-hildesheim.de
zu schreiben oder den Bauhof unter Telefon 301-35 00 zu informieren.
Ruhland und Kaune-Vollmer freuen sich über das Engagement der Stadtverwaltung. Gleichwohl halten sie das Thema „Wilder Müll in Drispenstedt“ für so bedeutsam, dass sie es demnächst auch noch an anderer Stelle zur Sprache bringen wollen :
Es soll bei der nächsten Sitzung des Ortsrats am 24. Februar zum Thema werden.